ADHS im Erwachsenenalter

Aufmerksamkeitsdefizit– und Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter

Kardinalsymptome der ADHS sind die beeinträchtige Aufmerksamkeit und die Überaktivität mit einhergehender innerer Unruhe, emotionaler Instabilität, Desorganisiertheit und Impulskontrollstörungen. Unterschieden wird zwischen dem hyperaktiven-impulsiven Typus, dem unaufmerksamen Typus (ADS)  und dem Mischtypus (ADHS). Im Erwachsenenalter ist der Mischtypus am häufigsten.

Die Symptomatik beginnt im Kindesalter und kann im Erwachsenenalter mit behandlungsbedürftigen Symptomen fortbestehen. Die Häufigkeit von ADHS im Erwachsenenalter beträgt ca. 2%. ADHS ist häufig mit negativen psychosozialen Folgen und komorbiden Erkrankungen wie z.B. Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen verbunden. Darüber hinaus verfügen Menschen mit ADHS über positive Ressourcen wie rasche Auffassungsgabe, Kreativität und Neugier.

Diagnostik

Falls Verdacht auf eine ADHS Symptomatik besteht, kann diese mithilfe von leitlinien-orientierter Diagnostik in der Praxis durchgeführt werden. Hierzu erfolgen diagnostische Gespräche und Interviews, Verhaltensbeobachtungen, Einsatz von störungsspezifischen Fragebögen und biographische Anamnese. Falls erforderlich, kann eine Intelligenztestungen ergänzt werden. Ein Teil der Diagnostik wird vor Ort in der Praxis durchgeführt, zudem können Sie mit einem unkomplizierten und sicheren Zugang über ein Online-Testsystem Fragebögen von Daheim aus beantworten. Gegebenen falls werden Zusatzbefunde zum Ausschluss somatischer Ursachen eingeholt.

Psychotherapeutische Behandlung

Eine Behandlung der ADHS Symptomatik ist dann erforderlich, wenn es in Lebensbereichen aufgrund dessen zu Beeinträchtigungen kommt oder sich komorbide Erkrankungen entwickelt haben. Die psychotherapeutische Behandlung hat das Ziel, die ADHS zu kontrollieren – statt von der ADHS kontrolliert zu werden. Hierzu wird über das Erkrankungsbild aufgeklärt, Skills zur Verbesserung der Struktur erarbeitet, der Umgang mit belastenden Emotionen und Gedanken verbessert, eine funktionale Körperwahrnehmung und hilfreiches  Verhalten gestärkt. Weitere Schwerpunkte sind ein ressourcenorientiertes Stressmanagement und das Erlernen von achtsamkeitsbasierten Verfahren.