Depressionen gehören zu den am häufigsten auftretenden psychischen Störungen. Etwa 16 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer depressiven Störung, innerhalb eines Jahres sind es ungefähr 8 Prozent.
Gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit, mangelnder Antrieb und Energie sind den meisten Menschen zumindest teilweise vertraut. Allerdings ist nicht jede gelegentlich auftretende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit behandlungsbedürftig. Wenn diese Gefühle über einen längeren Zeitraum auftreten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, sollte eine Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Die Hauptmerkmale klinischer Depression sind stark gedrückte Stimmung, Grübeleien, Interessenverlust sowie Antriebslosigkeit, Passivität und sozialer Rückzug. Ein Teil dieser Beschwerden sollten über mindestens zwei Wochen durchgängig andauern. Neben diesen Hauptsymptomen gibt es noch eine Vielzahl weiterer Beschwerden auf verschiedenen Ebenen:
emotional: Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit, Schwermut, aber auch Reizbarkeit oder Leere
kognitiv: verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration, Unentschlossenheit, auch bei einfachen Entscheidungen, negative Zukunftsgedanken, Grübeln, Selbstzweifel
körperlich-vegetativ: Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme, innere Unruhe, Verlust des sexuellen Interesses, Schwindel, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann
Verhalten: Verlangsamung der Sprache und Motorik, geringe Aktivitätsrate
Suizidgedanken und -versuche.